Chemnitz 29.07.2016
KARUSSELL 29.07.2016 / Filmnächte Chemnitz / Theaterplatz
von Ove, Deutsche Mugge
Nun hab‘ ich es endlich erlebt: Mein erstes KARUSSELL Konzert. Als Eintrittskarte musste ein schnöder A4-Ausdruck reichen, aber egal. Jedenfalls konnte ich mir kurzfristig noch einen der wenigen freien Plätze in Reihe 4, mittig der Bühne ergattern. Ja… Ein Sitzkonzert. Einerseits bequem und entspannend vor Konzertbeginn, andererseits ist man hin und hergerissen aufzuspringen und die „Sau raus zu lassen“, was man letzten Endes doch nicht macht, um keinem die Sicht zu versperren, keinen zu verärgern. Somit spielte sich die doch vorhandene gute Stimmung auf den Sitzen und vor allem auf der Bühne ab.
Zum ersten Mal seit der Wende bzw. seit ihrem Comeback 2007 traten die KARUSSELLer in Chemnitz auf. Dafür unterbrachen sie sogar ihre Ostseetour, wie in der Zeitung zu lesen war. Es gibt nicht viele Open-Air-Konzert-Lokalitäten in Chemnitz. Zum Stadtfest erlebt man Konzerte auf der langgezogenen Brückenstraße, auf dem Marktplatz oder vor der Stadthalle. Im Gegensatz dazu ist der Theaterplatz schon eine Traumkulisse: Umgeben von den altehrwürdigen Gebäuden Kunstsammlungen Chemnitz, Opernhaus und St. Petri Kirche lieferte KARUSSELL ein wirklich feines Rockkonzert ab, einen Mix von vielen bekannten Titeln wie „Ehrlich will ich bleiben“, „Autostop“, „Wie ein Fischlein unterm Eis“, Mc Donald“ natürlich auch „Als ich fortging“ und „Wer die Rose ehrt“ sowie Titeln der 2011 erschienenen CD „Loslassen“: z.B. „Oben sein?“, „Wer wenn nicht wir“, „Loslassen“ und meinen Favoriten dieser Scheibe „Lied für euch“. Viele weitere Titel wurden gespielt. Begeistert war ich von Joe Raschkes virtuosem Mundharmonikaspiel. Wirklich sensationell! Aber auch alle anderen Musiker kitzelten Klänge aus ihren Instrumenten heraus, die ein wahrer Ohrenschmaus waren: Hans Graf und Reinhard Huth (Gitarren), Jan Kirsten (Bass) Benno Jähnert (Schlagzeug) – hier auch hervorragend das Drumsolo, untermalt mit Bassgitarrenklängen – hab ich so noch nie gehört – , Wolf Rüdiger und Joe Raschke (Keyboards).
Im Anschluss unterschrieben die Musiker geduldig Autogrammkarten, CDs und DVDs, waren zu Smalltalks bereit und zeigten Fannähe, wie ich sie von nur wenigen Künstlern kenne. Alles war möglich: Umarmungen mit Kind, dann mit Mama und Papa, anschließend ein Foto mit der gesamten Familie, Schnappschüsse mit der gesamten Band oder mit einzelnen Bandmitgliedern usw. Dafür war auch Zeit, denn die Leinwand brauchte eine ganze Weile, bis sie aufgeblasen und standfest war. Als zusätzlicher Programmpunkt wurde der Film „Vier Tage auf Hiddensee“ gezeigt. Damit ist der Band eine wunderbare Symbiose von Konzertfilm, Naturaufnahmen von der herrlichen Insel und Informationen rund um die Band gelungen. Ein wirklicher Kauftipp.
Damit ging ein wunderschöner Abend zu Ende. Ich glaube, das wird nicht meine letzte „Fahrt auf dem Karussell“ gewesen sein. Ich hoffe, dass die Bandmitglieder sich ihre Spielfreude und Fannähe bewahren, wieder einmal in meiner Region auftreten (Vielleicht mal ein Stehkonzert im Wasserschloss?) und wünsche ihnen alles Gute!
Zunächst habe ich ein paar Fotos für euch. An den vier Video-Mitschnitten muss ich noch basteln. Diese kommen etwas später.
Nachtrag: Soeben hat mir Kundi eine PN geschrieben, deren Inhalt ich gern hier ergänzender- und korrigierenderweise einfügen möchte:
„Es war nicht das erste Karussell-Konzert in Chemnitz seit dem Comeback. KARUSSELL spielte zum Beispiel am 25. Oktober 2008 in der Arena ein Doppelkonzert mit Berluc. Das weiß ich noch so genau, weil es zwei Tage nach Cäsars Tod war. Außerdem war ich im Juni 2014 an einen Sonnabendmittag beim Tag der offenen Tür vom DRK-Blutspendedienst, da spielten die KARUSSELLer in einem Zelt. Vielleicht war es ja die erste open air-Mugge in Chemnitz seit dem Comeback?“
Danke, Kundi, für die Information!